Wie oft gibt es auch Tage im Tischtennis da würde
man den Schläger am liebsten in die Ecke schmeißen
und das Handtuch werfen. Wenn einfach kaum was funktioniert und die Stimmung nicht die Beste ist. Höchste Zeit alles im nächsten Spiel besser zu machen, was ja gerade das Faszinierende an unserem Sport ist. Selbst nach jedem einzelnen Punkt ist die Chance da den Spieß herumzudrehen. Und genau das wollte unsere Erste an diesem Samstag realisieren, was ich schon vorweg nehmen kann, eindrucksvoll gelang.
Das heutige Match stand voll unter dem Motto: Spaß haben, um den Gegner vielleicht ein klein wenig ärgern zu können. Anders als mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung kann es ja auch nicht gegen den aktuellen Spitzenreiter der 2.Bezirksliga TSV Graupa, die immer noch ungeschlagen sind, funktionieren. Diese Mentalität war jedenfalls schon beim einspielen greifbar. Als Ersatz war diesmal Andi mit am Start, der bis nach Graupa fuhr um uns zu helfen. Und unsere kleine „Fanbasis“ aus Matthias, Andre und Stephan bestehend fuhren als lautstarke Unterstützung mit. Einfach stark euer Einsatz für unsere Mannschaft. Mit welcher Leidenschaft ihr bei der Sache seid, ist unbeschreibbar. Wer sich unsere Doppelaufstellung anschaut, der hat sich auf den ersten Blick sicher gefragt was wir uns dabei gedacht haben. Doch der Plan war mit Andi und Carsten ein starkes Dreier Doppel zu bilden und das Entscheidungsdoppel wegen der Stärke von Graupas Oberligaspielers Max Hempel eher zu vernachlässigen. Pointe folgt später. So kam schlussendlich zwar das Dreier Doppel, aber unsere anderen beiden Paarungen waren dem Sieg dann doch deutlich entfernt. Trotzdem einfach wichtig im Spiel zu bleiben und da hat Andi mit Carsten einen Super-Job gemacht. Im für Samu Spiel des Jahres hatte auch Samu gegen Hempel viel Spaß, aber ein Satzgewinn glückte nicht, auch wenn er im dritten Satz mit einer 7:1 Führung sehr nah dran war. Schön aber das zumindest ein Aufschlag-Ass in die Vorhand des Gegners klappte 🙂 Carsten spielte eigentlich, wie schon in den vergangenen Begegnungen gegen die Nummer 2 des Gegners. Bevor es richtig begonnen hatte war das Spiel schon wieder zu Ende. 3:0 gegen den vermeintlichen „Angstgegner“ Kienast sprechen eine deutliche Sprache. Rene spielte unglaublich konzentriert seine Überlegenheit gegen Fröde aus und war wie Carsten in drei Sätzen einfach der bessere Spieler. Und dann folgte der erste große Bigpoint des Tages. Denn Shahram rang mit einem grandiosen Blockspiel und viel Kampf Hübner nieder, was in der Form nicht zu erwarten gewesen war. Dadurch blieben wir trotz der Niederlagen im hinteren Paarkreuz dran. Unsere Jungs wehrten sich, aber Friedrich und Joungster Schillhahn sind natürlich für Hinten sehr stark. Mit der zweiten Einzelrunde war gleich wieder Höchstspannung angesagt, denn beide Spiele gingen in den fünften Satz. Erstmal zu Carsten der wahrscheinlich das Spiel seines Lebens machte. Wenn man jede Woche schon denkt es geht nicht besser, setzt er noch einen drauf. Gegen Ex-Oberligaspieler von Dresden Mitte Max Hempel ging er herausragend mit 2:0 Sätzen in Führung. Hempel konnte sich aber immer besser drauf einstellen und erzwang den fünften Satz. Dieser gestaltete sich auf absoluter Augenhöhe und die besten Spieler beider Mannschaften spielten wie von einem anderen Stern. Die Defence im Anti saß bei Carsten und die Vorhandtopis kamen überragend. Er schaffte es und schlug Hempel mit 12:10, was dem Graupaer die erst zweite Einzelniederlage einbrachte. Eigentlich hätte ich auch anders titeln können, auch wenn Carsten es wohl nicht gerne hört. Aber wer Hempel schlägt und mit einer 12:4 Bilanz im oberen Paarkreuz steht, der ist ein Spitzenspieler und wie Carsten es selbst gerne sagt einer der „Riesen“ dieser Liga. Samu war dadurch noch mehr erpicht es Carsten nachzumachen und das sah nach einer 10:7 Führung im fünften Satz schon fast wie sicher aus. Doch dann fehlte ein wenig das Selbstvertrauen selbst die Initiative zu ergreifen. Jedenfalls traf Kienast eigentlich alles und erspielte sich eine 11:10 Führung. Was dann passierte möchte ich hier nicht näher ausführen. Jedenfalls können wir da auf jeden Fall die Entschuldigung der Gastgeber annehmen, die sich sonst im ganzen Spiel als überaus fair zeigten. Samu verlor jedenfalls wiedermal im Fünften und verpasste die Chance die Tür noch weiter aufzumachen. Doch der Teamspirit war an diesem Tage so gut, dass der Kampfgeist auch nach dieser denkbar knappen Niederlage nicht nachließ. Shahram und Andi konnten mit ihrem Material nur gering was bewirken. Die offensive Schnelligkeit der Jungs war einfach eine Nummer zu groß. Derweil bestätigte Rene den Status als „Hübners Angstgegner“ . Die letzten Begegnungen waren eigentlich immer an den Zschachwitzer gegangen. So stand es 6:8 und das letzte Spiel musste kommen, um zumindest ins Entscheidungsdoppel zu gelangen. Stefan zeigte wohl seine mit beste Saisonleistung. Klasse Aufschläge und eine tolle Grundsicherheit waren ausschlaggebend für den 3:1 Erfolg gegen einen technisch hervorragenden Schillhahn. Dadurch trat das ein, was wir eigentlich durch unsere extravagante Doppelaufstellung irgendwie umgehen wollten. Ich hatte ja gesagt, dass das vergangene Einzel Stefans bestes Spiel in dieser Saison war. Pustekuchen, denn jetzt kam das Allerbeste. Die Beiden waren im Vergleich zum ersten Doppel nicht wiederzuerkennen, so großartig und durchdacht war das, was sie auf den Tisch zauberten. Schnell kam Satz 1 und auch der zweite Durchgang ging nach großer Spannung an unsere Jungs. Und tatsächlich hatte Blau-Weiß Zschachwitz bei 10:8 im dritten Durchgang gegen Spitzenspieler Hempel und Joungster Schillhahn Matchball. Aufschlag Stefan, Topspin Rene. Aus!!! Die wohl beste Saisonleistung wurde mit einem 8:8 Unentschieden belohnt und das gegen den Tabellenführer. Wenn man sich aber anschaut wie Stefan vor allem Hempels Topis weggeblockt hat, dann ist er der heutige „Man of the match“. Aber unser großes Plus war die mannschaftlich geschlossene Leistung, mit 100 % Spaß. So kann vielleicht sogar nächste Woche Wilsdruff ein wenig geärgert haben, die nach dem heutigen Tag auch nicht unschlagbar sind. Da wollen wir jedenfalls die Hinrunde nach dem Spiel schön ausklingen lassen. Der Punkt heute war jedenfalls ein großer „Big Point“ im Abstiegskampf. Dadurch halten wir uns Mitte von der Pelle und lassen sogar Oederan noch hinter uns. Bei dieser Leistungsdichte insgesamt schon sechs Punkte ergattert zu haben, ohne einmal in voller Besetzung aufzutreten zu sein, ist auf jeden Fall aller Ehren wert. Das wäre aber ohne unsere Fans kaum möglich, die uns einfach unglaublich pushen und zu solchen Tagesleistungen maßgeblich beitragen.
Im vorletzten Heimspiel der Hinrunde hatte die zweite Mannschaft einen alten Bekannten zu Gast – die TSV Radeburg 4. Die Gäste spielten wie auch in den vergangenen Spielen ohne Ihre Nummer eins und zwei. Trotzdem musste erst einmal gewonnen werden gegen Spieler wie Lißner, Punzl und Co. Die Doppel gingen wie schon im letzten Spiel mit 2:1 für die Zschachwitzer aus. Nur unser Doppel zwei musste sich Lißner/ Punzl geschlagen geben. Roman konnte noch mit letzter Kraft gegen Pfeiffer gewinnen und musste anschließend verletzungsbedingt aufgeben. Tim konnte sich nicht gegen die Nr 1 der Gäste durchsetzen. Im mittleren Paarkreuz konnten Heiko und David gegen die beiden Materialspieler der Radeburger den Vorsprung weiter ausbauen. Diemo hatte schon eine 2:0 Satzführung in der Tasche und im dritten Satz Matchball, diesen konnte Sportfreund Kreße abwehren und den Satz zu seinen Gunsten entscheiden. Die beiden darauffolgenden Sätze gestalteten sich ähnlich und somit konnte der Radeburger das Spiel mit 3:2 gewinnen. Torsten hatte in seinem ersten Einzel wenig Mühe und gewann klar mit 3:0 gegen Sportfreund Wagner. Mit der 6:3 Führung ging es in die zweite Einzelrunde. Im oberen Paarkreuz konnte Tim den 7. Punkt für die Zschachwitzer einfahren. Roman musste sein zweites Spiel kampflos abgeben. Im mittleren Paarkreuz erkämpfte sich David gegen den Abwehrspezialist Punzl einen klaren 3:0 Sieg. Heiko konnte gegen den Antispieler Mocker kein Mittel finden und verlor das Spiel im 4. Satz. Nun musste im unteren Paarkreuz noch ein Punkt her um den Gesamtsieg perfekt zu machen. Diemo machte den nächsten Sieg der Zschachwitzer gegen Wagner perfekt. Der Ersatzmann der Gäste konnte sich auch im zweiten Spiel gegen Torsten durchsetzen. Mit dem 9:6 Sieg konnte der Religationsplatz weiter gefestigt werden. Am kommenden Freitag ist die zweite Mannschaft bei Löbtau 2 zu Gast.
Lange rumreden oder von einem großen Kampf zu sprechen macht bei unserer 2.Schülermannschaft keinen Sinn. Denn was da am Mittwoch passierte war unglaublich und da rieb man sich schon ein wenig die Augen.Klar Bank war nur mit Ersatz da, aber das in dem ganzen Spiel nicht mal ein Satz abgegeben werden musste war nicht zu erwarten gewesen. Zwar waren die Doppel schon mehr als deutlich, trotzdem überraschte es dass unsere Jungs konzentriert bis zum Ende die Sache durchzogen. Ich versuchte die Kids auch noch davon zu überzeugen, einfach vom Sportsgeist her den Gegnern wenigstens einen Punkt im Satz zuzustehen. Trotzdem war der Ansporn da auch einfach riesig, dass einmal in der Tischtennis Karriere zu schaffen und so hielt sich eigentlich nur Erik an den einzigen wirklichen Ratschlag den ich den Jungs während des ganzen Spiel gab 🙂 Das ist aber an einem solchen Tag auch völlig in Ordnung.Gerade mal eine gute Stunde hatte dieses historische Spiel gedauert, wodurch man wieder auf dem 1.Platz steht. In den kommenden Spielen werden aber natürlich wieder viel kniffligere Aufgaben wie die Begegnung bei Pactec auf unsere Jungs zukommen. Deswegen sollte das Spiel auf keinen Fall zu hoch bewertet werden, für die Statistik ist es natürlich trotzdem schön.
Die heutige Woche macht deutlich. In jedem Spiel ist die Chance neu da es besser zu machen. Und mit der Zeit werden aus einzelnen Erfolgen Serien, was unsere Zweiten im Schüler und Herrenbereich eindrucksvoll zeigen. Meinem Mitschreiber Roman möchte ich an dieser Stelle gute Besserung wünschen. Bei so viel Einsatz passiert so was leider auch mal im Sport, aber wir freuen uns schon auf dein baldiges Comeback 🙂 Allen Mannschaften kann ich für nächste Woche eigentlich nur einen Tipp geben: Habt einfach Spaß, dann werden die Erfolge automatisch kommen. Und wenn rundum uns alle Leute mifiebern und sich vom Tischtennis begeistern lassen, haben wir doch eigentlich schon gewonnen.
Allen Zschachwitzern wünsche ich einen gesegneten 2.Advent und viel Glück in der für manche schon letzten Punktspielwoche in diesem Jahr.